Zum Weinfest auf dem Festplatz am Heimethues hatten Denzlinger Vereine und Winzer eingeladen. Ein abwechslungsreiches Programm für drei Tage war erstellt worden. Denzlinger und Glottertäler Winzer luden zum Probieren und Genießen ihrer Weine ein, örtliche Vereine sorgten mit Essens- und Getränkeständen für kulinarischen Genuss, und zur musikalischen Unterhaltung an allen Tagen waren Bands und Orchester vor Ort. Eine gute Idee, an diesen Tagen auch die Museums-Scheune, die Otto-Raupp-Stube und den Weinkeller am Heimathues zu öffnen.
Für die musikalische Unterhaltung am Samstagnachmittag waren die Concordia-Chöre in den Programmablauf eingeplant. Gute Gelegenheit, sich vorher am reichlichen Kuchenangebot des Schwarzwaldvereins zu bedienen. Allerdings war eine Unterhaltung hier in der Nähe der sich einspielenden Band so gut wie unmöglich.
Aber gut ist es immer, früh genug da zu sein; nicht nur, um die Stimmung einzufangen: Wolfgang Erber, der uns begeistert von den Ausstellungsstücken im Museum erzählte, wurde etwas unruhig, weil noch immer kein Klavier – für die Begleitung der Lieder in open-air unerlässlich – zu sehen war. Aber: Alles wird gut!
Blau leuchteten sie auf der Mini-Bühne, die Aktiven unseres Männerchores, die von Maki Kobayashi dirigiert wurden. Wie schön, das sich bietende Bild: Vater Maki dirigiert spielend vom Klavier aus, und Sohn Daito blättert die Noten um. Ein reichhaltiges Programm haben sie sich da zusammengestellt, und wir – noch Zuhörer – nutzen teilweise die Gelegenheit zum Mitsingen. Uns sind ja die Lieder gut bekannt, und so ersetzt es uns das Einsingen.
Szenenwechsel: Der Pop-und-Jazz-Chor hat seinen Auftritt, wird auch von Maki dirigiert. Gut vertritt er Sabine Pander!
Dann endlich sind auch wir an der Reihe. Unsere internationalen Lieder werden moderiert von unserem Dirigenten. Einführend seine Worte: „Wir sind der gemischte Chor, daher treten wir bunt gemischt auf.“
Internationale musikalische Begrüßung, ein Volkslied polnischer Herkunft, die englische „Fast“-Nationalhymne, das italienische „Bella Bimba“ und das französische Trinklied mit der Aussage, dass der wirklich weise ist, der gut zu trinken weiß. Wir bemühen uns redlich, aber die Verstärkeranlage schafft es leider nicht, diesen Umständen – im Freien geht der Klang eben doch sehr verloren - gerecht zu werden.
Ein Offenes Singen zum Mitwirken für alle, gut vorbereitet durch verteilte Liedblätter, folgt unseren Liedvorträgen. Schade, dass die launige Moderation von Wolfgang Erber fast untergeht. Aber die Leute, die durch die im Publikum verteilten Sängerinnen und Sänger unterstützt und animiert werden, haben ihren Spaß. Haben wir vielleicht sogar Mut gemacht zum Schnuppern? Die „Minis“ scheinen den Anblick des Klavierspielers direkt vor ihnen zu genießen.
Am letzten Tag dieses Dorffestes haben wir – zumindest was einen Chorauftritt betrifft – frei. Die Gelegenheit, unseren Mitstreitern aus der Denzlinger Musikszene ein offenes Publikum zu sein, wird aber doch von einigen wahrgenommen. Es sitzt sich so schön in gemütlicher Runde unterm Schirm mit einem Gläschen Wein und der Glotter nebenan.
Freuen wir uns auf das nächste Jahr, wenn diese Veranstaltung hoffentlich wieder stattfinden wird!
Madeleine Bierwirth
20.6.2023
Bilder von Sieglinde Bock