29.6.24 – Fußball-EM, Deutschland im Achtelfinale! Juhu! Das Datum war gar nicht juhu. Es war unser Konzertabend! Wer würde da noch im Publikum sitzen? Dazu tropische Temperaturen, ein angekündigter Tornado – nichts von alledem konnte unser treues Publikum davon abhalten, unser Konzert zu besuchen. Wir waren überwältigt!
Die Vorfreude war dieses Jahr besonders groß, weil wir endlich wieder in den Konzertsaal des Kultur- und Bürgerhauses durften. Mussten wir doch wegen aufwendiger Renovierungsarbeiten letztes Jahr unser Jubiläumskonzert in der Schule ausrichten.
Doch dann der Schock! Hatte man bei den Renovierungsarbeiten versehentlich die Klimaanlage ausgebaut?
Der Raum stand vor Hitze! Nicht nur, dass es auf der Bühne besonders anstrengend zum Singen, Spielen und Dirigieren werden würde. Sabine Pander, unsere Chorleiterin, sorgte sich um die Gesundheit unseres Publikums. Ein Fenster zu öffnen schien zunächst keine Option zu sein. Es würde nur die Wärme von außen eindringen und zudem die Lichteffekte ruinieren. Aber schließlich war es doch die einzige Möglichkeit, um uns allen wenigstens ein bisschen Erleichterung zu verschaffen.
Kein Konzertflügel auf der Bühne? Mittlerweile muss man dafür 300€ extra berappen, was für einen Vereinschor natürlich kein Klacks ist. Auf das besondere Klangerlebnis wollten wir aber auf keinen Fall verzichten. Der Flügel musste her!
Mit Eric Karle am Schlagzeug und Sebastian Oberlin am Piano spürten wir in der Generalprobe: Wir sind soweit! Lasst uns auf die Bühne!
Das Bühnenbild war von Ralf Blattmann und Marion Kolberg thematisch passend umgesetzt worden. Die farbigen Lichteffekte, die später je nach Musik erstrahlten, unterstützten den bunten, fröhlichen Charakter des Abends. Eric Karle stimmte rhythmisch ein und wir kamen beschwingt in bunten Outfits auf die Bühne. Mit den ersten Tönen, die Sebastian Oberlin dem Flügel entlockte, war sie dann da: die Magie der Musik. Sing, sing, sing!
Es war unser erstes Lied und die Freude schwappte über. Genau das wollten wir doch an diesem Abend zeigen. Was auch immer dich bedrückt, belastet, ärgert oder bekümmert – Singen hebt die Laune und alles wird leichter Schau auf die Sonnenseite des Lebens und pfeif dir ein Liedchen dazu (Always look on the bright side of life)! Mathis Eckhardt holte das Publikum mit einführenden Worten und seinem charismatischen Sologesang ab und der Chor stimmte fröhlich ein.
Frischen Schwung brachte Saskia Pittorf mit ihrer lässigen Rap-Einlage in den Chor. Mit ihren Worten ermutigte sie alle, füreinander zu singen. Teil dich mit, wenn dir alles zu viel wird, denn du bist auch nur ein Mensch (Human)! Finde die passenden Worte und setze sie ein! Achte auf die Wahl deiner Worte, denn sie können verletzen (Words)! Alles, was du wirklich brauchst, ist Herz (Heart)! Ärgere dich nicht über deine Mitmenschen, sondern tanz und sing mit ihnen, wie sie es im Film „La La Land“ während eines Verkehrsstaus tun (Another day of sun)!
Die Liedauswahl war nicht nur äußerst unterhaltsam, sondern auch dramaturgisch durchdacht. Die Songs passten zur Botschaft des Abends und bewegten das Publikum offensichtlich. Besonderen Respekt zollte man uns für das anspruchsvolle „So soll es bleiben“ von Annette Humpe, das von Oliver Gies für gemischte Chöre arrangiert wurde. Das Publikum dankte uns mit tosendem Applaus. Der Pop- und Jazzchor strahlte!
Und, ach ja. Die beiden Tore fielen erst nach dem Konzert, es hat also niemand was verpasst. Marco und Moni Schlegel hatten extra unseren Probenraum für ein anschließendes Public Viewing vorbereitet, wo man noch gemeinsam Häppchen essen, einen Cocktail genießen und gemeinsam die gefallenen Tore bejubeln konnte. Die vielen Helferinnen und Helfer des Gemischten Chores bewirteten unermüdlich und freundlich die Gäste und sorgten dafür, dass es auch hier an nichts fehlte. Das Singen hat gewirkt. Beseelt gingen wir nach Hause. Also: Sing!
Karin Sornik