Fünf Jahre sind vergangen, seit der Chor „Ililanga“ aus St. Cyr sur Mer, Denzlingens französischer Partnerstadt, seinen ersten Auftritt beim Europa-Fest in Denzlingen hatte. Schöne Erinnerungen an den damaligen Aufenthalt wurden wach. Damals wurden Bekanntschaften gemacht, aus denen intensiv gelebte Freundschaften wurden.
Mit vielen Telefonaten und elektronischen Nachrichten war es gelungen, entsprechende Vorbereitungen auf beiden Seiten zu treffen und die Gäste am Freitagabend zu begrüßen. Es war schön zu sehen, dass sich auch private Gastgeber gefunden hatten.
Wie schon vor fünf Jahren hatten die Sängerinnen und Sänger von Ililanga ihren ersten Auftritt am Samstagnachmittag im Außengelände des Kultur- und Bürgerhauses. International waren die Beiträge: Neben italienischen Fahnenschwingern, polnischen Tänzern und englischen Barn-Dancers rundeten „unsere“ französischen Gäste mit ihren Liedvorträgen das Programm ab.
Der Sonntagmorgen sah Mitwirkung beider Chöre beim Ökumenischen Gottesdienst in der St. Jacobus-Kirche vor. Stellprobe, einsingen, Absprachen unter den Dirigenten und unter deutschen und französischen Sängerinnen und Sänger, die gespannt warteten, wie die gemeinsamen Vorträge sich gestalten würden. Bis kurz vor Beginn war noch immer kein Schlüssel für die Orgel da und keine Absprache mit dem Organisten möglich. Aber wie nicht anders gewohnt: Mit Gelassenheit lässt sich alles meistern. So dirigierte dann François Peyras den „Doppelchor“ während Wolfgang Erber die Begleitung an der Orgel übernahm. Bewundernswert, wie die beiden Chorleiter das gemeinsam meisterten – wie immer ständiger Blickkontakt und Halsverrenken. Stücke aus der „Messe brève“ von Gounod und das „Kyrie in F“ von Mozart waren unsere Beiträge. Interessant war das fast „babylonische“ Stimmengewirr, als das Vaterunser in fünf Sprachen gemeinsam gebetet wurde.
Nach einer Pause, die gerade reichte, um von der Kirche zum Kultur- und Bürgerhaus zu gehen und sich dort zu stärken, war der nächste Auftritt im Lothar-Fischer-Saal. Mit „Hello Bonjour“, einem internationalen Begrüßungskanon, begann der Concordia-Chor, gemeinsam wurde die „Barcarolle“ von Offenbach gesungen, und dann folgten die Vorträge von Ililanga: internationale Volkslieder. Gut vorbereitet dazu die Ansagen in Deutsch und Englisch. Als Hommage an die deutschen Gastgeber erklang aus französischen Kehlen das „Badnerlied“, bei dem die Zuhörer im Saal begeistert mitsangen. Da haben wir vom Gemischten Chor noch eine nette Herausforderung mit dem Einstudieren des „Coupo Santo“ als Gegenstück zu unserem „Badnerlied“ für ein nächstes Treffen mit Ililanga!
Welches Lied hätte jetzt zum Abschluss dieses Partnerschaftskonzertes besser gepasst als Beethovens „Ode an die Freude“. Mehrere Male wurde es gesungen: nur französisch, nur deutsch, einmal gemeinsam und dann zusammen mit dem Publikum. „Vive l’Europe“!
Die Aussicht auf ein Wiedersehen, ob in Denzlingen oder St. Cyr, ließ am Montagmorgen keinen großen Abschiedsschmerz aufkommen. Fröhliches Winken auf beiden Seiten und das Bewusstsein, einen kleinen Beitrag zur europäischen Verständigung geleistet zu haben, lässt uns sagen: „A la prochaine“!
Madeleine Bierwirth