Die Künstler von „Régiocréativ Sélestat“ luden ein zum „Salon Artistique Franco-Allemand“ … und wir waren am 5. Mai 2019 dabei!
Barbara Armbruster, die auf diesem Künstlermarkt eigene Bilder ausstellte, hatte die Verbindung zum Veranstalter hergestellt, und gerne haben wir unsere Beteiligung am musikalischen Rahmenprogramm zugesagt. Es war eine gute Gelegenheit, einen Teil der gerade erst in unserem Jahreskonzert aufgeführten Stücke noch einmal vor Publikum zu singen.
Noch wehte ein kühles Lüftchen, als uns der Bus Richtung Elsass fuhr. Bevor wir am Quai de l’Ill am „Salle Festive des Tanzmatten“ angekommen waren, bekamen wir schon den ersten Eindruck von dem hübschen Schlettstatt. Die Aktiven vom Chor „St. Cécile Ohnenheim-Elsenheim“ waren bereits versammelt, und nach Absprache der organisatorischen Einzelheiten zwischen der jungen Dirigentin Dominique Hessmann und Wolfgang Erber versuchten wir schon einmal gemeinsam das Lied „Mit Lieb bin ich umfangen“ und die Europa-Hymne. (Wir durften anstelle des französischen Textes „no, no, no“ singen und unsere französischen Mitstreiter taten das Gleiche, wenn wir den deutschen Text sangen.) Das war schon mal ein schöner Auftakt.
Von Freddy Kempf, dem verantwortlichen Organisator dieser Veranstaltung, wurden wir herzlich in Deutsch begrüßt.
Mit „Hiroshima“ von Georges Moustaki eröffneten die Elsässer das Programm. Außer dem Spiritual „Joshua fit the battle of Jericho“ und dem Chanson „Les Comédiens“ von Charles Aznavour gab es auch ein Disney-Medley zu hören und - Überraschung!! - „Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“ war auch dabei. Die Perspektive, aus der wir Denzlinger die Darbietungen verfolgen konnten, war sehr interessant: Unser Dirigent beim Publikum in der ersten Reihe und wir auf der anderen Seite, Dominique Hessmann ins Gesicht sehend. Ihr aufatmendes „Uff“ nach den gelungenen Vorträgen ließ uns verständnisvoll schmunzeln. Der vorher schon erwähnte „Gemeinschaftsvortrag“ hat allen sichtlich Spaß gemacht.
Unsere Vorträge – in Deutsch moderiert von Wolfgang Erber – fanden ebenfalls Anklang beim Publikum, und unseren „Dschungelbuch-Ausschnitt“ hörten sie sich auch gern an, war es doch ein anderes Arrangement. Der „Gefangenenchor“ hat unseren französischen Mitsängern so gut gefallen, dass sie ihn gern noch einmal mit uns gemeinsam sangen.
So weit unser Pflichtprogramm, jetzt war dann Zeit für alle, die ausgestellten Kunstwerke aller Art anzusehen und eventuell auch zu kaufen.
Gut organisiert war die Restauration, sehr schmackhaft das Essen und wunderbar der Ausblick in den Park der Ill. Kleine Unglücke – einmal Wasser verschütten und einmal Rotwein – gaben Anlass zu lernen, was auf Französisch „Aller guten Dingen sind drei“ heißt: „Jamais deux sans trois“ (das 3. Mal haben wir dann mit Cola im Bus geschafft.)
Das Nachmittagsprogramm sah eine Stadtbesichtigung vor. Wunderschön der morbide Charme dieses Städtchens, das sich vor strahlend blauer Kulisse präsentierte. Die Bedeutung der neuen Mediathek wurde uns von dem jungen Stadtführer erklärt, ebenso welche Bewandtnis es mit den Tatzen auf den im Pflaster eingelassenen Messingsteinen hat: Der Löwe ist jetzt Wappentier von Schlettstatt. Die schon fast einer Kathedrale ähnliche Eglise St. George konnten wir von innen anschauen ebenso wie die Kirche der Martyre Sainte-Foy.
Der Weg an der Ill zurück gab noch Gelegenheit, Kanuten auf dem Wasser zu beobachten und einmal aus der Nähe die „wegweisenden bunten Stangen“ zu sehen.
Noch immer schien die Sonne, als unser Busfahrer uns Richtung Colmar auf der Weinstraße nach Denzlingen zurückbrachte. Am Bahnhof stiegen wir aus, und der kurze Weg bis zum „Porto Bello“ machte sich gut als Appetitanreger. Erstaunlich, dass es schon wieder so gut schmeckte. Aber in gemütlicher Runde ist es doch besonderer Genuss – so wie der ganze Tag ein genussvoller war, sozusagen ein „concordianisches Erlebnis“.
Dank an dieser Stelle allen, die für das gute Gelingen gesorgt haben!
Madeleine Bierwirth