Im Terminplan der Sängerinnen und Sänger des Gemischten Chores der Concordia Denzlingen stand als wichtiger Termin vermerkt: Freitag, 8. März bis Sonntag, 10. März 2019 – Chorwochenende in St. Trudpert. Vorstand und Dirigent riefen, und erfreulich viele kamen. Für eine intensive Vorbereitung auf das Jahreskonzert hat sich seit langem diese ruhige Klosteranlage als sehr gut geeignet erwiesen. Alles ist immer wieder sehr vertraut: der nette Empfang durch die Schwestern, die Zimmer in den Häusern St. Josef und St. Agnes, die gute Bewirtung und nicht zu vergessen die gute Luft, Lage und Aussicht, die fast Urlaubsgefühl vermitteln.
Ankunft am Freitagnachmittag, Abendessen, und gleich geht es zur Sache. Um 18.30 Uhr finden wir uns im Probenraum ein, vor dessen Fenster der kleine Bach immer noch rauscht. Auch unser Chorleiter Wolfgang Erber hat seinen kurzen Ski-Urlaub heil überstanden und steht voller Tatendrang erst noch einmal zum Einsingen vor dem Klavier. „Das Programm von Anfang an“ heißt es dann und beim „Rausschauen aus den Noten, auf die Hände des Dirigenten“ bleibt unweigerlich der Blick an der dekorierten Rückseite des Klaviers hängen. „Vorhang auf“ ist das Thema unseres Konzertes und das steht auf dem großen Plakat unter einem Foto „unseres“ Klavierduos Stegmann, alles umrahmt von einem dicken braunen Vorhang.
Nach knapp zwei Stunden Probezeit ist dann erst einmal „Gemütlichkeit Trumpf“. Für diesen Abend hat Iris ein Quiz vorbereitet, an dem erfreulicherweise alle Anwesenden teilnehmen. Jetzt gibt es durch Los zusammengestellte Teams – die Namen haben alle Beziehung zu unserem Konzertprogramm –, die in 5 Durchgängen ihr Allgemeinwissen einbringen im Kampf um eine gute Platzierung. Spaß gemacht hat es allen, einiges haben wir dazugelernt und gemerkt, wie gut die Concordianer Eintracht pflegen können. Ein Danke an Iris für den abendfüllenden Spielspaß mit den lustigen Preisen!
Auch am Samstagmorgen wurden 3 Stunden Probenarbeit absolviert. Nach dem Mittagessen war leider das Wetter nicht mehr so einladend für einen Aufenthalt an der frischen Luft. Aber die Kaffeepause – danke den Kuchenbäckerinnen! - bot guten Einstieg in den Nachmittag. Alle waren wir gespannt auf das Erscheinen unserer Pianistinnen Karolin und Friederike Stegmann, die sich uns dann als außerordentlich sympathische junge Damen vorstellten „Sie können Du zu uns sagen“. Angenehm zu beobachten, wie sie aufeinander eingespielt sind. Ihre vier Augen sind nicht nur auf den Tasten, sondern halten gleichzeitig intensiven Blickkontakt mit dem Dirigenten. Beispielhaft! Irgendwie werden wir angesteckt von dieser Harmonie und geben unser Bestes. Jetzt ist gute Gelegenheit, Details abzusprechen, wie Chor und Pianistinnen zu einem guten gemeinsamen Klangbild kommen können. Mit einem herzlichen „Auf Wiedersehen“ werden Karolin und Friederike verabschiedet, bevor es zum wohlverdienten Abendessen geht.
Der weitere Abend sieht bunte Runden. Da sitzen die Skatspieler und warten noch auf den dritten Mann, am anderen Tisch wird Rummikub vorbereitet, die Würfel für das Kniffel-Spiel warten schon auf Einsatz und zwei bisher unbekannte Spiele werden erklärt. Alle sind beschäftigt, und sei es auch nur mit netten Gesprächen am Rande. Ausreichend Getränke und Knabbereien lenken allerdings die Spieler nicht von dem Willen ab, Sieger im Spiel zu werden.
Sehr schnell ist die Zeit vergangen, und der Sonntagmorgen ist bereit für die letzte „Runde“. Und die wird hart!!! Es wird gefeilt und wiederholt: Hier muss die Aussprache ganz exakt sein, wenn leise gesungen wird. Die "düstre Nacht" ist noch nicht düster genug, die "Sonne strahlt" nicht genug, die Sklaven klingen viel zu harmlos und bequem, die sind doch verzaubert! Die hohen Töne müssen ausgekostet werden …
Wie gut, dass dieser Morgen und damit das „Arbeitswochenende“ mit einem leichten Mittagessen zu Ende geht. Die Fahrgemeinschaften, die sich in Richtung Denzlingen und Umgebung auf den Weg machen, haben sicher einiges zu diskutieren.
Schön, dass auch in diesem Jahr der Bücherflohmarkt wieder stattfand. Er bietet immer wieder Gelegenheit, über Literatur in nette Gespräche zu kommen.
Nach diesem – unser Chorleiter bezeichnet es als gewinnbringendes – Wochenende wissen alle, wo jeder für sich noch arbeiten kann. Zusammen werden wir die letzten verbleibenden Chorproben nutzen, um unserem Publikum ein schönes Konzert bieten können.
Freuen wir uns auf den 7. April 2019 und sagen: „Vorhang auf!“
Madeleine Bierwirth