Der GC im Trainingslager am Roten Bühl

Es ist Freitag, der 12. April 2024, Beginn des Chorwochenendes zur intensiven Vorbereitung auf das Jahreskonzert, das am 21. April 2024 unter dem Titel „Gloria“ in der St. Jakobus-Kirche in Denzlingen stattfinden wird.

Am späten Nachmittag treffen die Sängerinnen und Sänger im Hotel „Roter Bühl“ in Mühlenbach ein. Im Februar vor 15 Jahren war dieses Hotel, nahe der Passhöhe Heidburg zwischen Kinzig- und Elztal gelegen, schon einmal Ort für ein Chorwochenende und vielen noch in guter Erinnerung. Den strahlenden Sonnenschein auf der Terrasse inmitten saftig grüner Wiesen und hoher dunkler Tannen nehmen wir schon einmal als gutes Omen für ein harmonisches Miteinander.

Nach dem Abendessen treffen wir uns im Probenraum. Stühle – wie gewohnt – im Halbkreis um ein E-Piano angeordnet, und wie gewohnt beginnen wir mit Einsingen. Allerdings hat unser Chorleiter ein enormes Problem mit dem „Gaspedal“, das nicht dort bleibt, wo er es gern hätte. Erst am nächsten Morgen bekommen wir es dank einer „patentierwürdigen“ Idee – wozu ein antiquierter Wanderstock doch noch gut ist – gelöst, und Wolfgang Erber fühlt sich fast wie an einem Steinway-Flügel.

Nach der Abhandlung organisatorischer Absprachen, einer ersten Probeneinheit, einem entspannten gemütlichen Beisammensein, der ersten Nacht und einem ausgiebigen Frühstück finden wir uns wieder im Obergeschoss ein. Weit geöffnet ist die Schiebetür und lässt frische Schwarzwaldluft herein. Das Vogelgezwitscher verstummt bald – oder wird es von unseren Tönen überstimmt? Der kleinen bunten Katze, die neugierig hereinschaut, ist das aber wohl doch nicht die richtige Musik, und sie sucht sich einen ruhigeren Platz. Zwei Geburtstagskinder bekommen mit „Zur Feier“ ihr Ständchen, und dann beginnt – gut eingestimmt – der „Ernst der Konzertvorbereitung“.

Aus dem „Gloria“ hat Wolfgang Erber schon am Vorabend aus dem Sopran „herausgekitzelt“, was irgend ging. Das „Sanctus“ klappt heute auch einigermaßen. Immer wieder der Hinweis, dass einzutragen ist, wann das Orchester wie viele Takte vorher einsetzt. Dabei werden auch technische Begriffe erklärt wie „3. Ebene“ und „Bühnenanweisung“. Lautstärke und Bewegung machen die Wirkung der Musik auf das Publikum aus. Das gilt es zu üben! Wie schön dann zu hören, dass „Venite populi“ schon gut gefällt. An „exotisch gelegenen Tönen“ üben wir uns, über das Gefühl der Körperspannung versuchen wir, die richtigen Töne zu finden. Beim „Gloria“ üben wir, die Refrains auswendig zu singen, mit geschlossenen Notenmappen und Blick zum Dirigenten!!! Siehe da, es geht! „Halb-3-Uhr-nachts-Töne“ möchte er nicht hören! Wenn dann mal fünf Bass-Stimmen es schaffen, zweistimmig zu singen, verbuchen wir das eben unter „Wunder“. … und Puccini hat am Ende seiner Komposition den Schluss-Applaus vorprogrammiert, also werden wir uns auch bemühen, den zu Recht zu erhalten. Vielen Anweisungen gilt es zu folgen, aber bei aller ernsten Arbeit gibt es auch lockere Sprüche, wenn z. B. unser Chorleiter aus dem Nähkästchen der Dirigenten plaudert, können wir gut nachvollziehen, wie wichtig es ist, dass seine „Zappelei“ ernst zu nehmen ist und uns zu gutem Chorklang führt.

Gut dosiert und ausgeglichen verliefen diese zwei Tage in Bezug auf ernste Arbeit und Spaß. Zeit, die frühlingshafte Umgebung zu erkunden oder nur zum Entspannen war eingeplant. Auch für eine Foto-Session war noch Gelegenheit, denn ein aktuelles Chorbild muss schon mal wieder sein. Gespannt sind wir alle auf das Ergebnis der Fotodrohnen-Arbeit. Entspannt waren wir auf jeden Fall dabei, und Sonne und grüne Wiesen standen ja reichlich zur Verfügung.

Der Samstagabend bot Entspannung der besonderen Art: Iris hatte ein Quiz vorbereitet, bei dem nach Schubert, Vivaldi, Mozart, Beethoven, Michael und Johann Haydn benannte Gruppen mit jeweils je sechs Personen ausgelost waren. In fünf Durchgängen wurde getestetes Allgemeinwissen bepunktet und mit Preisen belohnt.

Erschöpft und etwas müde sind wir am Sonntagmittag, als wir unser letztes gemeinsames Mittagessen einnehmen und danach die Heimreise antreten.

So viele Anweisungen haben wir bekommen, die wir – so gut wie möglich - befolgen werden, dass wir mit positiven Gedanken in das kommende Wochenende gehen, in der Hoffnung auf ein schönes Konzert, mit dem wir hoffentlich viele Menschen begeistern können.

Schön wäre es, wenn es uns neue Sängerinnen und Sänger bringen würde, die dann unser nächstes „zauberhaftes“ Konzert am 30. März 2025 mitgestalten.

Madeleine Bierwirth
14.4.2024